Neues DGNB Zertifikat setzt Maßstäbe für biodiversitätsfördernde Außenräume

In enger Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung hat die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ein Zertifizierungssystem für biodiversitätsfördernde Außenräume entwickelt.

Neben Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählt der Erhalt der Biodiversität zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Im Baubereich gibt es vielfältige Möglichkeiten, um einen positiven Beitrag zu leisten. Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in enger Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung und unter Einbindung zahlreicher Expert*innen ein Zertifizierungssystem entwickelt, das genau hier ansetzt. Das DGNB System für biodiversitätsfördernde Außenräume hilft Unternehmen, Kommunen und Quartiersentwickelnden dabei, Flächen auf bebauten Grundstücken, an Fassaden und auf Dächern so zu gestalten und zu pflegen, dass diese die Bewahrung der Arten- und Ökosystemvielfalt unterstützen.

Schlankes System mit neun Kriterien

Inhaltlich fußt das DGNB System für biodiversitätsfördernde Außenräume auf neun Kriterien. Hierzu zählt die Schaffung diverser Lebensräume und Strukturen ebenso wie Maßnahmen zur Förderung einer heimischen, artenreichen Pflanzenauswahl. Demgegenüber soll der Anbau und die Verbreitung invasiver Arten vermieden werden. Das Kriterium „Umgebungsbezug“ stärkt Durchlässigkeiten und Verbindungen zur Umgebung und fördert die Auseinandersetzung mit Störfaktoren wie Beleuchtung oder Tierfallen. Weitere ökologische Kriterien beschäftigen sich mit dem Wasserhaushalt, der Entsiegelung von Böden und der Auswahl von schadstofffreien, zirkulären und klimaschonenden Materialien.

Angepasste Anforderungen an neu entwickelte und umgebaute Außenräume

Die Zertifizierung ist sowohl für Flächen in bereits gebauten Umgebungen als auch für neu entwickelte Außenräume anwendbar. Zertifizierbar sind die Liegenschaften erst, wenn ein bestimmter Mindestanteil der Flächen der Außenanlagen biodiversitätsfördernd gestaltet wird. Bei Bestandsprojekten beträgt dieser geforderte Mindestanteil 30 Prozent, bei Neubauprojekten sind es 40 Prozent. Angerechnet werden können auch die Flächen an den Gebäudefassaden und auf dem Dach, die einen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Ein weiterer Unterschied zwischen neu gestalteten und umgebauten Flächen bezieht sich auf die Auszeichnungslogik der Zertifizierung. Neben den bekannten DGNB Zertifikaten in Platin (höchstmögliche Bewertungsstufe), Gold und Silber gibt es für Bestandsprojekte das DGNB Zertifikat in Bronze als Einstiegsstufe.

 

Das DGNB Zertifikat für biodiversitätsfördernde Außenräume. Copyright: DGNB

 

 

 

Copyright: DGNB

 

 

Kontakt

Bodensee-Stiftung
Sven Schulz
sven.schulz@bodensee-stiftung.org
+49-7732-9995-441

 

DGNB
Carla Schweizer
c.schweizer@dgnb.de
+49-711-722322-90

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